Dakota-Joy

You can find the Eng­lish ver­si­on of the text below.

Die Datendealerin

Dakota-Joy war ihrer Zeit weit vor­aus. Sie hat vor Jah­ren ein Unter­neh­men gegrün­det, das Daten sam­melt. Daten die die Leu­te frei­wil­lig abge­ben. Wie man sieht, hat sie auch immer Fest­plat­ten dabei, denn man weiß ja nie, wer gleich wie­der einen Eimer Daten auf die Stra­ße kippt. Das tol­le an „her­ren­lo­sen“ Daten ist, man kann sie kopie­ren, ohne dass sie weni­ger wer­den oder dass sie jemand ver­misst. Dakota-Joy schließt Ver­trä­ge mit ande­ren Unter­neh­men, so dass ihre Fir­ma zu einer Part­ner­fir­ma des Unter­neh­mens wird, denn unter Part­ner­fir­men kann man die Kun­den­da­ten tauschen.

Ich gebe Dir Adres­sen für neue Mar­ke­ting­kam­pa­gnen, Du gibst mir, was die Leu­te bei Dir im letz­ten Jahr ein­ge­kauft haben oder wer bei Dir ange­ru­fen hat oder womit sie bezahlt haben oder wonach sie gesucht haben oder was sie in bestimm­ten Situa­tio­nen und Zei­ten ange­klickt haben oder oder oder.

Ange­fan­gen hat das damals mit Preis­aus­schrei­ben und dem Sam­meln von Adres­sen. Spä­ter mit Punk­te­kar­ten und Treu­e­sys­te­men, mit TV-Gewinnspielen per SMS oder mit Abstim­mun­gen per Mobil­te­le­fon. Heu­te geht das mit kos­ten­lo­sen Apps, Spie­len, sozia­len Netz­wer­ken oder Pro­gram­men für Mac OS und Win­dows. Die Nut­zer bekom­men ein kos­ten­lo­ses Pro­dukt, müs­sen irgend­et­was auf einem Gerät instal­lie­ren und stim­men dabei einem Ver­trag zu, der es erlaubt Daten von dem Gerät zu sam­meln und an Part­ner­fir­men wei­ter­zu­ge­ben. Das kön­nen Bewe­gungs­da­ten, Adress­bü­cher, Fotos, Vide­os, Live Bil­der der Kame­ra, Live Audio des Mikro­fons, Daten ande­rer Part­ner­pro­gram­me oder Daten sons­ti­ger Sen­so­ren wie Schritt­zäh­ler oder Beschleu­ni­gungs­sen­so­ren sein.

Ken­nen Sie noch die Taschen­lam­pen App „Brigh­test Flash­light“ die 2013 Bewe­gungs­da­ten von über 50 Mil­lio­nen Nut­zern gesam­melt und „nach Hau­se“ über­tra­gen hat? Das war eines von Dakota-Joys Part­ner­fir­men. Der Laden ist wegen der Kla­ge lan­ge insol­vent, die Daten beschlag­nahmt, aber die Part­ner­un­ter­neh­men haben natür­lich vor­her noch syn­chro­ni­siert. Ist auch alles recht­lich in Ord­nung, denn dass die Daten unrecht­mä­ßig erho­ben wur­den, konn­te Dakota-Joy nicht wis­sen und wenn irgend­wann ein­mal die Kla­ge durch ist, dann weiß doch kei­ner mehr was in der Daten­bank jetzt unrecht­mä­ßig erho­ben wur­de und was nicht. Der Geschäfts­füh­rer hat auch schon wie­der eine neue Fir­ma am Start, denn er weiß jetzt wor­auf er ach­ten muss. Die neue App heißt jetzt Flash­light S oder Plus, The new Flash­light oder so ähnlich.

Dakota-Joy ver­dient übri­gens ihr Geld damit, dass ver­trau­ens­wür­di­ge Insti­tu­tio­nen oder Per­so­nen zu ihr kom­men und erfra­gen kön­nen, was Herr X oder Frau Y so an Tag X gemacht haben. Das kos­tet dann je nach Per­son rich­tig Asche, beson­ders seit­dem ande­re Insti­tu­tio­nen kei­ne Vor­rats­da­ten­spei­che­rung mehr machen dür­fen. Daten­schutz ist wich­tig, fin­det Dakota-Joy.

You are under Surveillance. – The data dealer.

Dakota-Joy has been ahead of the times. Years ago she has star­ted up her own busi­ness with the objec­ti­ve to coll­ect data, which peo­p­le hand over vol­un­t­a­ri­ly. As one can see, she takes some hard disks whe­re­ver she goes nowa­days, becau­se one can never know, who throws per­so­nal data around. The good thing about “aban­do­ned” data is that they can be copied wit­hout decre­asing or that some­bo­dy is miss­ing them. Dakota-Joy con­cludes con­tracts with other com­pa­nies, so her busi­ness beco­mes asso­cia­ted and she can deal cos­tu­mer data with them.

I hand over addres­ses for new mar­ke­ting cam­paigns and get addres­ses in return from peo­p­le who bought some­thing from you or who rang you or how they paid or what they were loo­king for or what they cli­cked at what time and in which situa­tions or…”.

It has star­ted with pro­mo­tio­nal com­pe­ti­ti­ons and coll­ec­tion of addres­ses. Bonus sys­tems and loyal­ty cards, TV com­pe­ti­ti­ons by text mes­sa­ge or tele­pho­ne voting pave been added at a later sta­te. Today it is all about free apps, games, social net­works or soft­ware for Mac OS and Win­dows. Users recei­ve a free pro­duct, have to install some­thing on their devices and appro­ve an agree­ment which allows the com­pa­ny behind the soft­ware to coll­ect data from the device and sell them to asso­cia­ted com­pa­nies. This may be move­ment data, address books, pho­tos, vide­os, live pic­tures from the came­ra, live audio from the micro­pho­ne, data from asso­cia­ted pro­grams or data from other sen­sors like step coun­ters or acce­le­ra­ti­on sensors.

Do you know the flash­light app “Brigh­test Flash­light” which coll­ec­ted move­ment data from more than 50 bil­li­on users and sent them “home” in 2013? This used to be one of Dakota-Joys asso­cia­ted com­pa­nies. The busi­ness has alre­a­dy been adjud­ged insol­vent, the data impoun­ded, but all of the other asso­cia­ted com­pa­nies have syn­chro­ni­zed the data ear­ly enough. The­se prac­ti­ces are even legal­ly accep­ta­ble, becau­se Dakota-Joy could not have known that the data has been acqui­red illi­cit­ly. Once the legal pro­cee­dings are com­ple­ted, it will not be traceable any lon­ger, which data has been stored ille­gal­ly. The for­mer CEO has alre­a­dy star­ted up a new busi­ness, becau­se he now knows what to con­sider. The new app is cal­led “Flash­light S or Plus”, “The new flash­light” or some­thing similar.

By the way, Dakota-Joy ear­ns money by sel­ling infor­ma­ti­on to trustful insti­tu­ti­ons or per­sons about what Mr. X or Mrs. Y has been doing on a spe­ci­fic date. This is quite expen­si­ve, espe­ci­al­ly sin­ce data reten­ti­on has been pro­hi­bi­ted. Data pro­tec­tion is very important for Dakota-Joy.

This is an exhi­bi­ti­on by Ste­phan Kambor-Wiesenberg in col­la­bo­ra­ti­on with Digi­tal­cou­ra­ge e.V. on the sub­ject of data pro­tec­tion. During 31C3, dif­fe­rent figu­res are shown and each of them repres­ents a spe­ci­fic pro­blem of data pro­tec­tion. They are cal­led “The for­mer bonus points coll­ec­tor“, “The smart pho­ne user“, ”The thought offi­cer”, “The ext­or­ted CEO”, and “The trans­pa­rent lady”.


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