Eine Kopie des ersten Druckes der Serigrafie „Ob Sonnenschein, ob Himmelgrau zu Hause ist der Plattenbau.“.
Ich wähle den „schrappigen“ Laserdrucker. Die Bildtrommel ist fertig, die Temperatur beim Druck ungleichmäßig. Jeder Ausdruck ein Unikat. Er druckt mal Streifen, mal helle Stellen, mal schmutzige Ränder und natürlich beliebige Kombinationen daraus. Das nach einem Hochhaus anmutende Raster mit drei gesprungenen Scheiben ist somit auf dem Papier. Der Hintergrund um das Raster herum ist eine Graphit-Frottage, alles andere ist mit Feder auf das Papier gebrachte Tusche.
Das Bild hat irgendwer gezeichnet, es lag heute Morgen auf dem Schreibtisch. Zu Hause ist der Plattenbau könnte eine gewisse Verbundenheit assoziieren. Dass in das Bild hineingezeichnete, vielleicht eine Art Vervollständigung. War es einer der Hausbewohner? Man kann in jedes Fenster hineinblicken und sieht etwas anderes. Stillleben, Landschaft, Spiel, abstrakte Figuren und Gegenstände. Aber auch Emotionen, Eindrücke oder Zustände wie Freude, Idylle, Ruhe, energiegeladen, nachdenklich, traurig, aufgedreht und rastlos. Die Blicke in die Fenster stehen im starken Gegensatz zum doch recht konkreten Raster. Auch das Umfeld wirkt, wie die Fenster, eher gegensätzlich surreal. Eine Lösung wäre, die Beschreibung des Problems sich als Künstler auszudrücken. Dies geschieht in der Regel anders herum. Künstler stellen surreale Werke in die Realität. Auch die Metapher für das Fenster zur als Haus personifizierten Künstlerseele kann hier Anwendung finden, es sind eben nur mehrere. Als dritter Denkanstoß soll die Idee dienen, dass es keine Fenster sind, sondern Spiegel.
Ich lebe noch!
Ich lebe noch! Eine Tuschezeichnung auf Papier mit Laserdruck (29,5x21). Der Druck ist eine Kopie des Kupfertiefdrucks „Ob Sonnenschein, ob Himmelgrau zu Hause ist der Plattenbau.“ zu sehen vom 13.07.2015 bis 30.04.2016 in der Ausstellung Gegensätze in Stuttgart.
Veröffentlicht unter Druck, Zeichnung
Schlagworte: Frottage, Interpretation, Kunst, Tusche, Zeichnung, Zeitgenössische Kunst
Schlagworte: Frottage, Interpretation, Kunst, Tusche, Zeichnung, Zeitgenössische Kunst
Gut zu wissen, Kambi
Wäre ja schlimm wenn nicht!
Ich lebe noch! (2015/06): Flickr Comments
Auf Flickr wurde oben Rechts auf diesem Bild Gregor Samsa identifiziert. https://www.flickr.com/photos/kambor-wiesenberg/18644298204/ (Für die Bildungsfernen, der Protagonist aus Kafkas Verwandlung.)
Nur weil Du allen Scheiß nachgooglen musst, müssen nicht gleich alle anderen „bildungsfern“ sein.