Der HAW Design Campus ist ein bezaubernder Ort. Die Stimmung, das Haus das lebt, Charakter hat und eine unglaubliche ästhetische Schönheit ausstrahlt, obwohl es nicht dem gewöhnlichen Idealen entspricht. Aber jeder Fleck, jeder Riss und jeder Strich zeigt, hier finden kreative Prozesse zwischen Euphorie und Depression statt. Die Umgebung erzählt Geschichten, man muss nur hinschauen, riechen und hören. Ich bin nur Gast [1]Pentiment – 31. Internationale Sommerakademie für Kunst und Design, Hamburg und beneide alle die hier arbeiten dürfen.
Das Haus ist Pandemie gezeichnet. Von den offensichtlichen Veränderungen, die mit dem Hygienekonzept zusammenhängen abgesehen, besitzen die Wände auf den Fluren Spuren, haben kleine Löcher von Nägeln und Nadeln. Hier hingen Werke, die jetzt irgendwie in die Digitale gerutscht sind. Bei den Fotos habe ich oft versucht die Pandemie zu verbergen, ihr keinen Raum zu geben. Manchmal, wenn es die Situation erlaubte, habe ich die Porträtierten gebeten die Maske zu verstecken, wenn sie z.B. am Arm oder um den Hals getragen wurde. Bei Schnappschüssen ist das natürlich nicht gelungen. Manchmal sieht man ein Pflaster vom Impfen oder eine Markierung auf einem Stuhl. Menschen direkt von vorn mit Maske zu porträtieren, fällt mir zunehmend schwerer. Vermutlich, weil der Kopf sich wünscht, dass es langsam vorbei sein müsste, die Realität aber sagt, leider nein.
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